Die Fachakademie Ahornberg schickt ihre Absolventinnen in die Berufspraxis. So gut wie derzeit, waren ihre Chancen, eine Stelle zu bekommen, noch nie.
Von Helmut Engel
Ahornberg – Gleich drei Abschlussfeiern hat die staatliche Fachakademie für Sozialpädagogik des Landkreises Hof in Ahornberg gefeiert. Die Absolventen des sozialpädagogischen Seminars verlassen die Schule als Kinderpflegerinnen oder besuchen anschließend die Fachakademie, um sich weiter zur Erzieherin ausbilden zu lassen. Weiter wurden die Studierenden der Fachakademie ins einjährige Berufspraktikum verabschiedet. Und als Höhepunkt wurden die mehr als 40 Berufspraktikantinnen nach fünfjähriger Ausbildung als staatlich anerkannte Erzieherinnen in die verschiedenen Einrichtungen verabschiedet.
„Wir sind von Herzen Erzieher – mittendrin statt nur dabei“, dieses Motto hatten die jungen Frauen und Männer für ihre Abschlussfeier gewählt. „Dies drückt eindrucksvoll die Einstellung unserer Studierenden aus. Sie wollen mittendrin sein, mitgestalten und Verantwortung übernehmen“, sagten die beiden Schulleiterinnen Thea Wachter und Sigrid Merz. Bei einem Rückblick auf die Aktionen des letzten Schuljahrs haben die beiden Schulleiterinnen das Engagement und die Leidenschaft der Absolventen herausgestellt.
Neben allen Aktivitäten sei auch die Berufspraxis nicht zu kurz gekommen. Die Persönlichkeit und Professionalität der Studierenden sei bei zahlreichen Lernfeldtagen und Fachtagungen gefördert worden. 15 Studierende konnten auf Malta, in Derry, Wien und Leeuwarden Erfahrungen im Ausland sammeln. Auch Konfuzius bemühten die Schulleiterinnen mit seinem Spruch: „Zu wissen, was man weiß und zu wissen, was man tut, das ist Wissen.“ An die Absolventen gerichtet: „Ihr wisst viel, und damit könnt ihr begründen, was ihr tut.“ Nun sei es an jedem Einzelnen, was er daraus macht.
Die Chancen seien gut wie nie. Durch den Ausbau der Angebote für unter dreijährige Kinder und Verbesserungen der Qualitätsstandards würde weiteres Fachpersonal benötigt. Aber auch demographische Veränderungen durch geflüchtete Menschen und der Anstieg der Geburtenrate hätten Folgen. Die Zahl der zu betreuenden Kinder würde steigen. Nach Untersuchungen würden bis 2025 fast 300000 Beschäftigte allein im Bereich der Kindertagesstätten- und Grundschulbetreuung fehlen.
Regierungsvizepräsident Thomas Engel sagte, für die Absolventen seien die Zeugnisse ein persönlicher Erfolg. „Ihr habt den richtigen Weg eingeschlagen, baut auf diesen Erfolg auf, nutzt die gebotenen Chancen.“ Bürgermeister Matthias Döhla zog aus einem Beutel einen übergroßen Schlüssel, der viel mit den Qualifikationen der Absolventen zu tun hätte. Sie seien jetzt im Besitz der Schlüsselqualifikationen für das weitere Leben.
Die Klassensprecherinnen dankten für die Fairness und Kameradschaft, die sie an der Schule erfahren haben. Die Kraftanstrengungen hätten sich für alle gelohnt. Bendia Yusu von der Kindertagesstätte „Grashüpfer“ in Bayreuth begrüßte als Anleiterin ihre neuen Kollegen. Alle hätten die Hürden in ihren Berufspraktiken sehr gut gemeistert, und alle hätten sich in die Welt der Kinder und Jugendlichen sehr gut eingeführt.
Helmut Engel: Auf sie warten in Kinder
In: Frankenpost, Stadt und Landkreis Hof , 26.07.2018, S. 12