Nach dem erfolgreichen Auftakt des Fachtages „Jugendhilfe“ vor 2 Jahren folgte nun an der Fachakademie für Sozialpädagogik in Ahornberg die Zweitauflage eines für alle Beteiligten gewinnbringenden Konzepts.
Schulleiterin Thea Wachter begrüßte Experten der kommunalen Jugendpflege und stationärer Einrichtungen aus Stadt und Landkreis Hof, sowie die zukünftigen staatlich anerkannten Erzieherinnen und Erzieher, die am Schulstandort ihre Ausbildung absolvieren.
Von ihnen lernten die Studierenden der FAK SP 01 und 02 berufliche Aspekte des Arbeitsfeldes und Einsichten der zugrunde liegenden personellen Anforderungen kennen.
Am Ende des Fachtages waren es 50 Studierende, die sich eine berufliche Tätigkeit in ASD oder Kinder- und Jugendwohnheimen vorstellen konnten: ein win-win-Effekt, denn dort werden Fachkräfte nicht zuletzt wegen des allgemeinen Fachkräftemangels händeringend gesucht.
Jürgen Schmidt, stv. Leiter des ASD im Fachbereich Jugend, Familien und Soziales im Landratsamt Hof und seine Kollegin Alena Witt (ihrerseits Absolventin unserer FAKS), sowie Friedemann Hopp, Heimleiter des Kinder- und Jugendheims Münchberg, stimmten die rund 80 Studierenden mit ihren Impulsreferaten in das Tagesthema ein.
Gesetzliche Grundlagen wie der § 8a SBG VIII („Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung“) und der § 36 („Hilfeplan, Mitwirkung“) und weitere Methoden wie der Erstkontakt zu Klienten, Bedarfsanalyse, Hilfsmöglichkeiten und Fallkonferenzen steckten einen übersichtlichen Rahmen des Aktionsfeldes ab.
Dass Jugendamt und stationäre Einrichtungen zum Wohle des Klienten im Landkreis Hof sehr gut zusammenarbeiten, stellte Friedemann Hopp anschaulich dar, denn: „Nach dem Hilfeplangespräch ist vor dem Hilfeplangespräch!“, so betonte er die kollegiale Ebene der Zusammenarbeit. Auch stellte er den Zusammenhang her zwischen der pädagogischen und therapeutischen Arbeit im Gruppenalltag und den Zielvereinbarungen und Hilfsmaßnahmen. Ein multidisziplinäres Team arbeite auch innerhalb der Einrichtungen gut zusammen. Hier werde nach den Ressourcen des Kindes und seines Umfeldes und den zielfördernden bzw. zielverhindernden Aspekten gefragt.
Spätestens an dieser Stelle ging ein AHA-Effekt durch das Studierendenpublikum und die schultheoretische Thematik der Zielformulierung gewann einen neuen praxisrelevanten Aspekt dazu.
Nach den Impulsreferaten durchliefen die Studierenden in Kleingruppen drei workshops, in denen sie einzelne Aspekte und Themen näher diskutieren und erarbeiten konnten. Fallarbeit im Jugendamt, Praxis Wohngruppenarbeit und Hilfeplanarbeit waren die angebotenen Inhalte der Praxisfachkräfte.
Die Studierenden wurden von offenen, greifbaren und fachkompetenten Referenten durch den Fachtag begleitet, ihrerseits fanden diese ein hochinteressiertes Publikum von angehenden Fachkräften vor.
– Tanja Hering –