Von Ahornberg in die weite Welt

Von Helmut Engel

Ahornberg – Nach einem Jahr Berufspraktikum haben sich die letztjährigen Absolventen der Fachakademie für Sozialpädagogik zur Abschiedsfeier in der Ahornberger Kirche getroffen. Es ist ein starker Jahrgang, der nun auseinandergeht und in das Berufsleben einsteigt. Von den 33 Absolventen haben 20 die fachgebundene Fachhochschulreife erreicht. 17 können damit in Bayern an einer Fachhochschule studieren, drei aufgrund der Noten im ganzen Bundesgebiet.

Die Schulleiterinnen Thea Wachter und Sigrid Merz fragten in ihrer Abschiedsrede, was es bedeute, menschlich zu sein. „Ist es menschlich, alles herzuschenken oder eher etwas misstrauisch zu sein?“ Das aktuelle Weltgeschehen würde aufzeigen, dass Angst, die aus Neid, Eifersucht und Geltungsbedürfnis entsteht, das Zusammenleben behindere oder gar zerstöre. Wie ein perfektes Beispiel an Freude und Dankbarkeit aussehe, würden Menschen mit einer Behinderung ausdrücken. „Sie geben ein Vielfaches von dem zurück, was wir ihnen geben.“ Wachter und Merz dachten dabei an die Studierenden, die im Berufspraktikumsjahr oft bisher nicht gekannte Welten kennen gelernt hätten.

Beide dankten den Anleitern, die den Weg mit den Berufspraktikanten gegangen seien. Im Beruf könnten sie nun den Einrichtungen vieles zurückgeben. Menschlich sein bedeute, „in jedem Menschen etwas Kostbares sehen, jemandem anderen helfen, freundlich und offen zu sein, Freundschaften schließen zu können, Humor und Gefühle angemessen ausdrücken zu können, sich in andere hineinversetzen zu können, nicht perfekt zu sein, seine Schuld auf sich zu nehmen, das Leben zu lieben, sich selbst zu mögen und ein respektvoller Umgang mit Herz und ohne Hintergedanken“.

Stellvertretender Landrat Hans-Peter Baumann sagte den Absolventen, dass ihr Beruf einer sei, bei dem täglich Nächstenliebe produziert werden müsse.

Bürgermeister Matthias Döhla meinte, dass die Gesellschaft heute im Vergleich zu früher „komplett umgekrempelt“ sei. Die Erziehung fände immer mehr außer Haus statt, auch Konradsreuth werde im kommenden Schuljahr eine

Für die besten Berufsabschlüsse und bester Fachhochschulreife an der Fachakademie wurden drei Absolventinnen besonders ausgezeichnet. Im Bild von links: Schulleiterin Thea Wachter, Bürgermeister Matthias Döhla, Kathrin Dünkel (1,0 im Berufsabschluss), Anita Schneider (1,3 Fachhochschulreife Mathe), stellvertretender Landrat Hans-Peter Baumann und Schulleiterin Sigrid Merz. Es fehlt Sabrina Reichel (1,0 im Berufsabschluss). Foto: Helmut Engel

Für die besten Berufsabschlüsse und bester Fachhochschulreife an der Fachakademie wurden drei Absolventinnen besonders ausgezeichnet. Im Bild von links: Schulleiterin Thea Wachter, Bürgermeister Matthias Döhla, Kathrin Dünkel (1,0 im Berufsabschluss), Anita Schneider (1,3 Fachhochschulreife Mathe), stellvertretender Landrat Hans-Peter Baumann und Schulleiterin Sigrid Merz. Es fehlt Sabrina Reichel (1,0 im Berufsabschluss). Foto: Helmut Engel

Ganztagesgrundschule haben, in welcher die Kinder ihr Mittagessen bekommen, mit denen die Hausaufgaben angefertigt und pädagogisch gearbeitet wird. Die Kommunen müssten für das qualifizierte Personal sorgen, „und das finden wir in Ihnen, Sie wurden in Ahornberg ausgezeichnet darauf vorbereitet“. Den Segen für den weiteren beruflichen Lebensweg erteilte Pfarrer Karlheinz Hillermeier.

Helmut Engel: Von Ahornberg in die weite Welt
In: Frankenpost, Stadt und Landkreis Hof , 02.08.2016, S. 10