Dichter*innen Wettstreit an der Fachakademie für Sozialpädagogik in Ahornberg

Vor kurzem trafen sich an einem Samstag die Studierenden der Fachakademie für Sozialpädagogik, Klasse 2A und 2B, um sich mit dem Thema Poetry Slam zu befassen.

Die Lehrerinnen für Englisch, Deutsch und Literatur- und Medienpädagogik, Dora Wicklein, Christina Hiesch und Thea Wachter, begleiteten den außergewöhnlichen Unterrichtstag. Zu Beginn führte Frau Hiesch in die Kunstform Poetry Slam ein. Verschiedene Studierende hatten bereits an einem Slam teilgenommen. Nun wurde für alle angehenden Erzieher*innen geklärt, wie ein Poetry Slam abläuft, welche Rahmenbedingungen bestehen und was beim Aufbau eines Textes beachtet werden soll. Durch Videos konnten die Studierenden einen ersten Einblick gewinnen.

Dann durften alle aktiv werden und dichten: Die Studierenden bildeten Kleingruppen und wählten ein Thema. Nach 120 Minuten Zeit fürs Diskutieren, Dichten und Üben ihres Vortrags kamen alle angehenden Erzieher*innen wieder zusammen.

Nun ging es ans Vorstellen der Werke: Die Themen, die die Studierenden der kommunalen Fachakademie für Sozialpädagogik in Ahornberg gewählt hatten, zeigten sowohl allzeit gültige als auch aktuelle Fragestellungen auf und waren sehr vielfältig: Freiheit der Gedanken, Liebe, Inklusion, psychische Erkrankungen, gesellschaftlicher Druck, Feiern, das zur Zeit nur eingeschränkt möglich ist, und die Frage „Corona, was hast du noch alles vor?“ beschäftigte die Studierenden der FAKS Ahornberg.

Dichter*innen Wettstreit

Jetzt erfolgte der schönste Teil der Veranstaltung: Das Performen, welches neben dem Inhalt eine zentrale Rolle spielt. Die Texte waren nachdenklich, tiefsinnig, lustig – je nach Thema – und jede Gruppe traf den richtigen Ton in ihrer Performance. Gespannt hörte das Publikum zu und reagierte begeistert. Die Auswertung des Slams erfolgte mit dem „Applaus-o-Meter“. Prämiert wurde also der Slam, der am meisten Applaus erhielt. Diese Messung erwies sich allerdings nicht als perfekt, denn fast alle Slams wurden mit sehr viel Begeisterung aufgenommen. So fiel die Wahl nicht leicht. Aus den vielen tollen Werken prämierten die Studierenden der FAKS Ahornberg und die Lehrkräfte diesen Slam:  

Die Partynacht

Es ist Samstag, die Nacht ist jung und ich will was erleben. (ey)

Ich geh in den Club, es ist laut und die Boxen beben.

Ich trinke Touchdown, Tequila Sunrise, Sex on the Beach, nicht zwingend in dieser Reihenfolge.

Nennt mich ruhig Alkoholiker, doch in dieser Nacht werden alle Saufbolde.

Der DJ spielt seine besten Lieder.

I gotta feeling, diese Nacht bekomm´ ich nie wieder.

Das Karussell der Partynacht gerät außer Kontrolle,

draußen da kriegen sich zwei Typen mächtig in die Wolle.

Sonntagmittag, ich erinner´ mich nur noch an Fetzen der Nacht.

Mein Kopf schreit lautstark nach Aspirin,

zu viel getrunken, getanzt und geschwitzt, was habe ich mir dabei nur gedacht?

Nur langsam und erschwert hole ich mir die Medizin.

„Ich trinke nie wieder!“, diese Aussage lässt sich wirklich nicht mehr toppen.

Das Partykarussell dreht sich weiter und weiter und lässt sich nicht stoppen.

Der Kater sitzt tief, ich kann nur noch miauen.

Nächstes Wochenende wiederholt sich dieses Grauen.